Farbstiche im Bin-Fenster

  • Hallo, alle Canopus Anwender,
    schon immer wundere ich mich über Farbstiche auf den Clips im Bin-Fenster von EZ EasyDV. Rechte obere Ecke in die Mitte hinein, und auch linke untere Ecke, nie aber links oben. Das ist ein furchtbarer Stich ins Violette-unerträglich.
    Zuerst dachte ich immer, das kommt von der kleinen roten Lampe am Cam (Pan 300), die bei Rec leuchtet, und wenn man die Hand eben unglücklich hält, daß das da irgendwie hineinscheint oder von der Hand reflektiert wird - es geht ja oft toll zu bei uns!
    Lampe ausgeschaltet, sauberstes Filmmaterial! Wird aber vorher auch schon sauber gewesen sein, nur habe ich das nie untersucht.
    Nun denke ich aber, mich laust der Affe: Total einwandfreie Hochgebirgsaufnahmen, und nach dem Capture viele Clips unbrauchbar verfälscht auf der Platte.
    Nicht nur bei den Clips im Bin Fenster, auch in EzNavi ist der Farbstich in den kleinen Bildchen erkennbar.
    Es kommt noch toller: Öffne ich EZVideo, und hole mir nur eien Clip rein zum Betrachten, ist der auch schon verfälscht.
    Schaue ich mir selbigen Clip z.B. über den Windows Explorer mit Hilfe des Windows Media Player an, derselbe Farbstich. D.h., der Clip liegt nach dem Capture schon so verfälscht auf der Festplatte ? Das kann doch aber nicht sein? Ich habe für dieses Phänomen keine Erklärung.
    Im Canopus Forum wird von Unzulänglichkeiten im Bin Fenster gesprochen, wenn dort zu viele Clips sind. Aber, das sieht dann ja völlig anders aus. Die Clips sind vor Artefakt so verunstaltet, daß man nur Klötzchen sieht -
    hatte ich auch schon bei zu vielen Clips. Ich habe dieses Mal 99 Clips im Bin Fenster. Scharf abgebildet, aber durch den Violettstich unbrauchbar!
    Das Bin Fenster kann ja wohl unmöglich Einfluß auf die auf der Platte liegenden avi Datein haben?
    Wer kann von Ähnlichem berichten, und was ist zu tun?
    Möchte mich ungern von Canopus trennen...-
    MfG Günter

  • Hallo Günter,


    das kling ja nicht sehr erfreulich. Bisher habe ich noch keine Antwort auf deine Fragen, dafür aber selbst eine Frage:


    ist nur die Darstellung violettstichig oder sind auch die auf die Kamera zurückgespielten Clips verfälscht. Wenn dies so wäre, läge es ja wohl an einer Änderung der Clips beim capturen. Sind die Clips beim Zurückspielen jedoch in Ordnung, könnte es an einem Fehler in der Overlay-Darstellung oder an der Graphikkarte liegen. Welche Auflösung und Farbtiefe hast du denn bei der Graphikkarte eingestellt?


    Gruß
    KDS

  • Hallo KDS,
    danke für Dein schnelles Antworten.
    Nein, die Clips sind beim Zurückspielen nicht in Ordnung, sie bleiben violettstichig-
    und ja, die Clips erfahren höchstwahrscheinlich beim Capture eine Änderung, jedoch nicht alle, aber sehr viele.
    Für mich nicht nachvollziehbar, bie beim Capture eine Änderung des Bildinhalts zustande kommen könnte? Wenn es denn beim Capture passiert?
    Es ist also nicht nur ein Darstellungsfehler auf dem Monitor des PC. Ich wiederhole: Der Film auf der Originalkassette ist topp i.O.
    Graphikkarte: 1024x768; 32 bpp.; 85 Hz ; 16 Mio Farben
    MfG Günter

  • OK, Günter, dann lass uns auf die Fehlersuche gehen.


    Wenn die Clips unmittelbar nach dem Capturen schon verfälscht sind, was du ja mit dem Mediaplayer sofort kontrolliert hast, kann ja eigentlich nur etwas beim Abspeichern auf die Festplatte (schließen wir erst mal aus) oder beim Übertragen erfolgt sein.


    Verwendest du ein kurzes, stabiles DV-Kabel? Ist es fest eingesteckt?
    Prüf mal die Übertragung mit einem anderen Kabel! Wenn es daran nicht liegt, wirds problematisch.


    Wenn du die Möglichkeit hast, bau die Karte mal in einen anderen Rechner ein und teste dort. Wenns funktioniert, hängt es mit dem Rechner zusammen. Wenn nicht, könnte die Karte defekt sein.


    Siehst du noch andere mögliche Fehlerquellen? Ich nicht. Ich hoffe, du kannst bald unbeschwert schneiden.


    Gruß
    KDS

  • Schönen Sonntag KDS,


    >Siehst du noch andere mögliche Fehlerquellen? Ich nicht. <


    Doch, habe zusätzlich im Canopus Forum nachgefragt, und nochmals gründlicher recherchiert. Die Farbstiche sind schon auf der Originalkassette, aber nur auf einer, d.h. auf der, wo eben fast alle Clips farbstichig sind, außer die, die am Anfang des Bandes liegen.
    Ich hatte zwei Kassetten captured, daher fiel mir das nicht sofort auf. Auf der anderen Kassette ist in der Tat alles o.k.


    Das bringt nun wieder neue Fragen:
    1. Ist es möglich, daß ein Band nicht richtig gelöscht wird, und sozusagen "Digitale Reste" verbleiben, die dann später, bei der 2.; 3.; n-ten Bespielung erhalten bleiben und dann beim Abspielen des Bandes "mitmischen"? Ich wiederhole: Es gibt ja in unserem Hobby die tollsten, nicht nachvollziehbaren Erscheinungen.
    2. Wieviele Male kann man überhaupt ein Mini-DV-Band bespielen ? -ohne daß Qualitätseinbußen entstehen ? Da im Gegensatz zu analog aber nur Zahlen geschrieben werden, "dürften" keinerlei Qualitätseinbußen vorkommen. Theoretisch!
    3. Ich formatiere die neue Kassette grundsätzlich, um einen garantiert ununterbrochenen Zeitcode auf dem Band zu haben, verwende dazu aber nicht den Cam sondern den Videorecorder HR-DVS1 von JVC (links den DV-Schacht, rechts den Schacht für S-VHS), um den Cam zu schonen.
    Aber hier sehe ich keinen Zusammenhang, was eventuelle Fehler betrifft.
    Im Canopus Forum schrieb Reinhard S., daß er auch schon einmal in der linken oberen Ecke violette Farbverfälschungen hatte. Bei ihm war beim VX-1000 die Aufnahmeelektronik kaputt - aber, dann müßte das ja bei allen Kassetten bei mir auftreten und bei allen Clips...-


    Z.Zt. lösche ich die besagte gesamte Kassette mit dem Cam, um dann auf selbige Probeaufnahmen zu machen.


    MfG Günter, der gern hören würde, ob andere im Forum mit ähnlichen Erscheinungen konfrontiert wurden.

    • Offizieller Beitrag

    @ All


    Nur zur Info: Habe bei mir bis jetzt keine derartigen Probleme entdecken können. Allerdings fahre ich die Raptor.


    MfG
    Edi

    Freundlichkeit ist ansteckend


    Wenn die Trümmer des Flugzeuges in der Pistenachse liegen und der Pilot aus eigener Kraft im Restaurant ein Bier bestellen kann, ist die Landung als gelungen zu betrachten. :feixen:

  • Hallo Günter,


    >>> Z.Zt. lösche ich die besagte gesamte Kassette mit dem Cam, um dann auf selbige Probeaufnahmen zu machen. <<<


    Habe derartige Phänomene auch noch nicht festgestellt. Eines würde mich interessieren: wenn die Cassette mit dem Camcorder gelöscht ist, müsste sie auf dem TV-Monitor ein schwarzes (oder blaues) Bild zeigen. Sind da evtl. auch schon Farbflecken zu sehen?


    Probiers doch mal, bevor Du neue Aufnahmen machst.
    Interessierte Grüsse
    vom Wiro

  • Hallo Günter,


    na also, damit haben wir den Fehler ja zurückverfolgt bis zu seinem Anfang. Andere Fehlerquellen wären auch kaum möglich gewesen.


    Ich hatte bisher keine Probleme mit dem Löschen von Bändern und habe einige schon ohne Probleme fünf- oder sechsmal problemlos überspielt. Auch ich formatiere die Bänder vor dem Bespielen mit einem SMPTE-Testbild. Und das hat bisher bei keiner Aufnahme "mitgemischt".


    Eine Ursache für den Farbstich in den Bildern des Originalbandes kann natürlich auch ein falscher Weißabgleich sein. Aber wenn sich der Farbstich nur in einer Ecke befindet, scheidet das wohl auch aus.


    Gruß
    KDS

  • Hallo, alle zusammen,
    ich melde mich wieder, wenn ich den Fehler exakt gefunden habe.
    Vorerst Dank, allen Interessierten und Helfern.
    KDS - Weißabgleich? Der Fehler ist rechts oben sehr stark und wird zur Mitte hin ins Zentrum schwächer, genauso von links unten zur Mitte hin.
    So könnte man von einer gewissen Symmetrie schon sprechen. Ich habe einige Bilder in gif gezogen von den avi`s, aber die kann man ja hier nicht einbinden ? Zumindest wüßte ich nicht, wie das gemacht wird :-((
    MfG Günter

  • Zitat

    Original von Günter Walther
    3. Ich formatiere die neue Kassette grundsätzlich, um einen garantiert ununterbrochenen Zeitcode auf dem Band zu haben


    Ununterbrochen ja, aber dennoch mit möglichen Timecodesprüngen.


    Heinz

  • ...-und wie sollen die Timecodesprünge draufkommen, wenn das Band vom Einschalten auf Rec bis zu seinem Ende durchläuft, ohne angehalten zu werden?
    Das ist doch gerade der Sinn des Formatierens, denke ich mal.
    MfG Günter

  • Beim "Formatieren" hast Du natürlich noch keine Timecodesprünge. Aber es geht Dir doch um die später darauf erfolgende Videoaufzeichnung. Und wenn Du da längere Szenen aufnimmst, können durch die unvermeidlichen Bandlauftoleranzen (der Bandlauf wird ja nicht durch Sync-Signale auf dem Band gesteuert) am Ende der Aufnahme Timecodesprünge gegenüber der Formatierung entstehen.
    Wenn Du nun meinst, daß eine neue Szene ja unmittelbar an die vorhergehende anschließt, so ist das natürlich oft richtig. Aber Du formatierst ja eben aus dem Grund, daß doch nicht immer direkt angeschlossen wird (Bandwechsel, Aufnahmekontrolle ...).
    Kleiner Test: Bespiele ein formatiertes Band z. B. mit einer halbstündigen Neuaufnahme, und vergleiche dann den Timecode des letzten Frames mit dem darauffolgenden formatierten Bild.
    Eines ist natürlich richtig: Auf einem formatierten Band kann es nie unbespielte Stellen oder mehrere Nullertimecodes geben.


    Heinz

  • Hallo Heinz,


    ich dachte immer, der Timecode wird nur beim Ersten bespielen geschrieben (also beim "Formatieren"). Ein späteres Überspielen schreibt keinen neuen Timecode mehr nur noch die Timestamps werden erneuert. Lieg ich da falsch?


    Meines Wissens schreibt keine Kamera einen neuen Timecode sobald sie einen "alten" Timecode auf dem Band findet. Nur an Stellen wo sich kein Timecode befindet, beginnt die Kamera wieder bei 0.


    Gruß Matthias

  • Servus, Matthias!


    >Meines Wissens schreibt keine Kamera einen neuen Timecode sobald sie einen "alten" Timecode auf dem Band findet.<
    Das ist ein weitverbreiteter Irrtum. Der Timecode wird immer neu geschrieben, er klinkt sich nur in den am Beginn befindlichen Timecode ein.


    >Nur an Stellen wo sich kein Timecode befindet, beginnt die Kamera wieder bei 0.<
    Genau so ist es.


    Heinz

  • Hallo, Heinz und Matthias,
    das ist eine interessante Diskussion, wird aber konfus...-
    Ich bin grundsätzlich der Meinung, daß ein einmal "Durchgehend" geschriebener Timecode ewig ist. Die Formatierung wird doch nur zu einem einzigen Zweck durchgeführt: Später keine Timecodes in Lücken zu haben, die immer wieder bei null beginnen.
    Heinz,
    >Das ist ein weitverbreiteter Irrtum. Der Timecode wird immer neu geschrieben, er klinkt sich nur in den am Beginn befindlichen Timecode ein.<
    Bist Du Dir da ganz sicher? Und worauf begründet sich diese völlig neue Darlegung?
    > er klinkt sich nur in den am Beginn befindlichen Timecode ein<
    und dann? Wird er von Anfang bis Ende neu geschrieben? Dann müßte sich ja zwischen Löschkopf und Kopftrommel ein kleines Stück Band ohne Timecode befinden? Nämlich dort, wo das Band den Löschkopf gerade passiert hat, aber noch nicht an der Kopftrommel angelangt ist?
    Hir tut sich eine weitere Frage auf: Wenn ich nicht formatiere und habe Lücken im Timecode, weil eben beim Ansehen zwischendurch nicht sauber angesetzt wird, dann würde das andersherum bedeuten, ein fortlaufender Timecode kann nie mehr geschrieben werden, und die Lücken, zwischendurch 2-;3-;n-mal bleiben erhalten?
    Einfacher: Ich habe drei Stellen, die bei null beginnen, und kriege die nie mehr weg? Das überzeugt mich auch nicht ganz!
    MfG Günter

  • Servus, Günther!


    >Die Formatierung wird doch nur zu einem einzigen Zweck durchgeführt: Später keine Timecodes in Lücken zu haben, die immer wieder bei null beginnen<
    Ich habe explizit bestätigt, daß es nach dem Formatieren nicht mehrere Nullstellen geben kann.


    >Und worauf begründet sich diese völlig neue Darlegung?<
    Auf Auskünfte von Sony-Austria, allerdings noch aus meiner Hi8-Zeit, und auf meine dazupassenden Versuche mit dem Neubespielen formatierter Bänder.


    >Dann müßte sich ja zwischen Löschkopf und Kopftrommel ein kleines Stück Band ohne Timecode befinden<
    Der Löschkopf sitzt beim 8-mm-Format (und sicher auch bei MiniDV) auf der Kopftrommel (der berühmte rotierende Löschkopf, ohne den man z. B. bei Standard-VHS keinen sauberen Assemble-Schnitt hinkriegte).


    >Wenn ich nicht formatiere und habe Lücken im Timecode, weil eben beim Ansehen zwischendurch nicht sauber angesetzt wird, dann würde das andersherum bedeuten, ein fortlaufender Timecode kann nie mehr geschrieben werden<
    Das ist in der Tat eine interessante Frage, denn ich kann auf ein solches Band durchaus einen fortlaufenden Timecode schreiben. Das hab ich früher bei Hi8 selbst gemacht und auch, als ich meine alten Video8-Aufnahmen, die noch keinen Timecode hatten, nachträglich mit Timecode versehen habe. Dieser Frage werde ich noch nachgehen, aber jetzt begebe ich mich erst einmal ins Bett.


    Gute Nacht
    Heinz

  • Servus, Günter!


    Ich habe nochmals Sony gefragt und heute als Antwort genau das bekommen, was ich geschrieben habe:


    >Es handelt sich bei den DV, Digital8 und Hi8 Timecode nicht um einen longitudenal Timecode, der von einem eigenen Kopf auf eine Längsspur aufgezeichnet wird. Bei DV und Digital8 wird der Timecode in der Schrägspur mitaufgezeichnet. Es wird also nur der aktuelle Wert vom Band ausgelesen und dann ein neuer Timecode auf das Band geschrieben. Auf Grund von Gleichlaufschwankungen und Tracking Fehlern kann es beim Aufspielen dann zu geringen Differenzen kommen.<


    Liebe Grüße
    Heinz

  • Heinz, diese Infos decken sich mit meinen eigenen Erfahrungen und dem, was ich von manch anderen gelesen und gehört habe.


    Es ist zwar nicht an der Tagesordnung, aber durch Banddehnung und Gleichlaufschwankungen kann es selbst auf einem Band, das vorher schonmal komplett codiert (schwarzbespielt/formatiert) wurde, zu Timecode-Sprüngen (NICHT: Lücken) kommen.
    Einige Schnittsysteme haben dann mit solchem Material große Probleme beim Capturing. Und das wird dadurch umso schlimmer, dass in solchen Fällen die Timecode-Sprünge meist nur 1 Frame betragen. Mit anderen Worten: Die sind durch optische Kontrolle bei der Wiedergabe eigentlich nicht zu finden. Man sucht sich dann dumm und dämlich nach einem Fehler.


    Aus genau diesem Grund kann es durchaus empfehlenswert sein, auf ein Vorcodieren eines kompletten DV-Bandes zu verzichten. Dann würde nämlich dort, wo auf einem vorcodierten Band ein kaum aufzufindender TC-Sprung ist, eine TC-Lücke sein und die findet man leicht wieder, da nach einer TC-Lücke - auch wenn es nur ein Frame war - der Timecode ja wieder von Null an geschrieben wird.
    Wenn das Schnittsystem beim Capturing durch TC-Sprünge nicht durcheinandergerät, ist das natürlich hinfällig.

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  • Hallo, alle zusammen,


    >da nach einer TC-Lücke - auch wenn es nur ein Frame war - der Timecode ja wieder von Null an geschrieben wird. <


    ...-von Null an dann fortlaufend, oder nur "der Raum der Lücke" wird neu beschrieben, und dann geht es mit dem "alten" TC weiter ?


    Im ersteren Fall würde das Band zweimal bei Null beginnen und das Durcheinander wäre perfekt.


    MfG Günter

  • >> ...-von Null an dann fortlaufend, oder nur "der Raum
    >> der Lücke" wird neu beschrieben, und dann geht es
    >> mit dem "alten" TC weiter ?


    Von Null an und dann fortlaufend.