Audiokorrektur wegen Windrauschen

  • Hallo Videofreunde!


    Ich erstelle nun meinen ersten Film mit Vegas Video! Ich muß sagen, das Programm begeistert mich von Tag zu Tag und zwar immer mehr.
    Eine Menge Funktionen habe ich bisher schon herausgefunden (nicht zuletzt durch eure guten Beiträge)!


    Nun wollte ich mich an die Audiospuren ranwagen. Es heisst ja, das Vegas in diesem Punkt so sensationell wäre?!


    In meinem Filmmaterial habe ich oft ein starkes Windrauschen!


    Ist es möglich dies irgendwie zu senken. Ich meine natürlich nicht durch ändern der Lautstärke. Denn im Hintergrund sprechen noch Personen, die will ich natürlich weiterhin hören können. Ich will lediglich nur das Windrauschen reduzieren. Also wie sieht es aus, habe ich da eine Schance?!


    Gruß Daniel

  • Hallo Beautiful Sunday! (was anderes fällt mir bei Daniel Boone nicht ein)


    Die Windgeräusche bekommst Du ganz einfach und sehr wirkungsvoll weg.


    Du mußt das Audio zu 100% dämpfen, oder wie man auch sagt, muten.


    Dann isses wech.


    Capito?


    #########################################################################


    Oder, es geht auch so:


    Windgeräusche sind ein groß Teil Rauschen.
    Rauschen enthält (nahezu) alle Frequenzen.
    Das nahezu deshalb, weil es verschiedenes Rauschen gibt.
    Weißes Rauschen: enthält alle Frequenzen des betrachteten Frequenzbereiches mit der gleichen Amplitude
    (nicht der gleichen Energie! Weil der energetische Inhalt bei gleicher Amplitude mit der Frequenz steigt (soll heißen, mit der Höhe der Frequenz steigt die Energie).


    Rosa Rauschen: der Bereich der tieferen Frequenzen ist in der Amplitude überrepräsentiert.


    Also, da Rauschen (fast) alle Frequenzen enthält, ist es fast unmöglich, einen Filter dafür zu verwenden.


    Rauschen ist im stochastischen Sinne zwar bestimmt, aber zu einem betrachteten Zeitpunkt ist das Rauschen nicht determiniert.
    Soll heißen: Man kann es nur statistisch erfassen, aber nicht vorhersagen!


    Daher muß man an die Sache anders herangehen:


    Die Bastellösung:
    Alle störenden Stellen möglichst ausblenden. Diese Stellen nachvertonen mit Atmo oder/und mit nachträglich aufgenommenen Ton, möglichst vom gleichen Ereignis an gleichem Ort.
    Kaschierungen vornehmen, mit Schallereignissen, die vom Originalton ablenken (der physiologische Trick).


    Oder, wie gesagt, komplett neu aufnehmen.


    Oder, die professionelle Lösung:
    (Hier kommt wieder die Stochastik)
    Von einem Stück des Originaltones ein Beispiel herausnehmen. Möglichst von einer Stelle, an der die Geräusche ganz typisch sind (für diesen aufgenommenen Wind) und an dieser Stelle muß der Wind alleine zu hören sein.


    Am Besten, man sucht sich mehrere solcher Stellen.


    Das sind die sogenannten Referenzsamples.
    Diese Samples wendet man jetzt auf das gesamte "versaute" Original-Soundfile an, mit einem speziellen Programm, welches die Stör-Signale jetzt herausrechnen kann. (Auch die verschiedenen Dehisser-Programme arbeiten oft so).
    (Warum auf das gesamte Soundfile und nicht auf Teile davon? Weil die mathematischen Berechnungen sich so auswirken, daß das hörbar sein kann. Dann würde mal eine Stelle sich SO anhören, eine andere dann ANDERS).
    Diese Methode mehrfach einfach oder mehrfach mehrfach angewandt, auch mit verschiedenen Einstellungen der Anwendungstiefe (hier auch z.B. Amplitude oder mathematische Beziehung), führt zum Erfolg.


    mehrfach einfach: die Berechnung auf das File einmal anwenden und anhören. Dann noch einmal und mit dem ersten Ergebnis vergleichen. Daß ganze dann noch öfter durchführen und das beste Ergebnis verwenden.


    mehrfach mehrfach: die Berechnung auf das File einmal anwenden. Das erhaltene Ergenis noch einmal durch die Berechnung jagen. Diese Ergebnis nun anhören. Noch mal das Ganze und wieder mit dem Ersten vergleichen. Und nochmal und nochmal.


    Warum so oft:
    weil es ein unbestimmtes System ist, was man nur stochastisch erklären kann, also Zufall ist.


    Die Berechnung nicht zu tief anwenden, das hört man dann sonst. Hier kann weniger mehr sein.
    (Für Eingeweihte: Wie simpel doch Copy und Paste sein kann)


    Rauchende Grüße und ein stochastisches ....

  • Hi Dannyboy,


    von Rolands praxisfernen Theorieseminar mal hin zur Praxis. Unter diesem Link findest Du einen uralten Beitrag von mir zur Schallplattenrestauration. Interessant dürfte das unter Punkt 5 beschriebene Verfahren für Dich sein. Dort passiert genau das, was Roland - für Nichtakustiker nahezu unverständlich :D - soeben versuchte, Dir nahezubringen.


    Möglicherweise beinhaltet Vegas standardmäßig sogar schon den von mir benutzten DirectX DeNoiser. Da er von Sonic Foundry stammt, würde es mich nicht wundern, wäre Vegas bereits damit ausgestattet.


    Entrauschte Grüße


    ikarus

  • pack das Übel demnächst an der wurzel: mit einem entsprechenden Windschutz!


    Die ganzen nachträglichen Bearbeitungen machen sich im besten Fall wenig, häufig aber deutlich (z.b. durch weniger höhen oder Pump-Effekte) bemerkbar.


    Also: Windschutz besorgen!


    Liebe Grüsse
    ULI

  • genauso ist es ULI,
    zumal der O-Ton noch darunter leidet-
    es sei denn, man synchronisiert nach( das dürfte in den meisten fällen sehr schwierig sein) und legt die entsprechende atmo drüber.


    ansonsten gilt beim ton,wie beim bild: sauber aufnehmen!
    (besonders bei sprache:Windschutz, angeln- und wenn mixer vorhanden :richtig auspegeln)
    gruß
    hp

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von ikarus
    von Rolands praxisfernen Theorieseminar mal hin zur Praxis. Unter diesem Link findest Du einen uralten Beitrag von mir zur Schallplattenrestauration.


    Moin Ikarus,
    liegst an mir oder ist dieser Link tot?
    Grus
    Ulrich

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von E.Z.
    Sach' mal, kennt der unser'n FiFy - Thread nicht ?


    Moin,
    doch, doch, den kennt er.
    Danke Ike und das mit com werde ich mir merken, war aber das erste Mal.
    Grus
    Ulrich

  • Sorry, aber da hab' ich mich einfach auf Ike verlassen.


    Bezgl. Windrauschen ( oder rauschen allegemein ) :


    Schaut mal hier nach :


    Video to Brain ( deutsch )


    Dort gibt es ein tutorial zu Adobe Audition, das auch Hinweise zur Beseitigung von Rauschen enthält. Hat ErichOK gepostet. Ich find's toll.


    Noch'n Hinweis : Audition hiess früher Cool Edit


    E.Z.