Spielfilm

  • Falls jemand Interesse hat - ich hab momentan noch einen Film auf'm Server.


    Ist aber


    - nicht wirklich ein Thema für dieses Forum
    - 18 Minuten lang, 28 MB groß
    - WMV MPEG-4 --> WindowsMediaPlayer Version 8 oder aktueller notwendig


    Also v.a. nichts für Leute mit wenig Geduld und/oder Analogmodem.
    Wer dennoch Interesse hat, bitte per PN das Passwort für die Seite erfragen.


    Weitere Infos und Film dann unter


    www.sirius-move.com/gast/waldmeister


    :engel3:

  • Hi Marco


    Gefällt mir. Ist ja sehr aufwändig gemacht. So jedenfalls wirkt er auf mich. Ein bisschen Gedult braucht man, hat doch einige Minuten, in denen nicht gerade viel passiert. Technisch jedoch nach meinem Geschmack eigentlich perfekt. Das einzige, was mich störte, war das Grössenverhältnis Fee - Junge, als die miteinander sprachen. Da hatte ich zuerst den Eindruck, die Fee wäre nur ein wenig grösser. Beim Gegenshot schaut der Junge aber hoch, als wäre sie doppelt so gross wie er.


    Sehr gut haben mir die Kostüme gefallen, auch die Musik ist passend. Die Kamerafahrt bei der Verfolgungsjagd fand ich cool. Entweder habt Ihr da colle Arbeit beim Kullisenbau (digital oder echt?) benötigt oder Super-Locations gefunden.


    Die Wiedergabe hat bei mir kurz nach der Verfolgungsjagd schlagartig abgebrochen. Habe leider die Zeitangabe nicht gesehen, weiss also nicht, ob der Film da fertig ist oder ich irgendwie nicht alles erwischt habe. Spulen kann mein Player nicht (hä??). Ich schau ihn jetzt halt einfach nochmals :)


    Paddy


    Nachtrag: Die Wiedergabe bricht nach ca. 12 min 30 sec ab, weil ich nur 19.7 MB runtergeladen habe. Ich versuch's nochmal. :(

    2 Mal editiert, zuletzt von paddy ()

  • Hi Paddy,


    danke zunächst für das Feedback.


    Dieser Film leidet in der Internetfassung sicher ganz erheblich von dieser Mini-Bildgröße, denn eigentlich ist der für's Kino inszeniert, gedreht und geschnitten. Vielleicht hat das auch mit diesem misslungenen Schuss-Gegenschuss zu tun, muss ich mir aber nochmal ansehen. Perfekt ist ja schließlich gar nichts ;)


    >> Entweder habt Ihr da colle Arbeit beim Kullisenbau
    >> (digital oder echt?) benötigt oder Super-Locations gefunden.


    Mal abgesehen davon, dass dieses Feen-Iglu direkt neben einer riesigen Baustelle und unter einer Einflugschneise eines großen Flughafens lag (was den Originalton dort komplett unbrauchbar gemacht hat), waren die Drehorte wirklich sehr gut gewählt, ist aber nicht mein Verdienst.
    Vor allem hat die Kamera-Crew ein wahnsinnig gutes Licht gemacht (meiner Meinung nach).
    Digital war bei dieser Produktion wirklich gar nichts. Echt war allerdings auch nicht alles. Da gibts z.B. eine Totale, in der man weit im Hintergrund eine Burgruine sieht (oder sehen soll, auf diesem kleinen Bild sieht es etwas seltsam aus). Das war ein Matte-Painting, also die Ruine wurde auf eine große Glasscheibe aufgemalt, die dann einfach in der Wiese aufgestellt und durch diese Glasscheibe hindurch wurde dann die Totale gedreht.


    >> Die Wiedergabe hat bei mir kurz nach der Verfolgungsjagd schlagartig abgebrochen.


    Hoppla, da ist dann was schiefgelaufen. Hast Du mal die Dateigröße und die Lauflänge überprüft?
    Es sind 27,6 MB, 18 Minuten und 11 Sekunden. Die Verfolgungsjagd ist bei etwa drei Viertel des Films.
    Hast Du es mal mit der Streaming-Version versucht?

  • Mittlerweile hat der Download vollständig geklappt und damit auch die komplette Wiedergabe.


    Doch, doch, die Burg erkennt man schon. Spannender fand ich da die Tür mitten im Wald :)


    Ähm, dafür war dann das Bild doch zu klein: Der Hausmeister, sitzt der da mit diesen Kobolden am Tisch beim Kartenspiel? Den Link habe ich irgendwie nicht gepeilt. Aber ist ja auch ein Märchen. Oder doch nicht? ;)

  • Zitat

    Der Hausmeister, sitzt der da mit diesen Kobolden am Tisch beim Kartenspiel? Den Link habe ich irgendwie nicht gepeilt. Aber ist ja auch ein Märchen. Oder doch nicht? ;)


    Ja, ist ein Märchen oder - für die Liebhaber der Verenglischungen: ein "Fantasy".


    Der Hausmeister wird hier ja quasi als "das Böse" der realen Welt eingeführt. In der Märchenwelt ist das dann eben der "böse Zauberer".
    Hausmeister und Zauberer wird dabei ja auch von der gleichen Person gespielt.
    Der 'Link' dabei ist eben, dass der Hausmeister, dadurch, dass er dem kleinen Jungen den Apfel anbietet, ein Freundschaftsangebot macht.
    Durch diese Szene, wo dann die Personen aus der Realwelt und der Märchenwelt zusammensitzen, soll also klargemacht werden, dass Hausmeister und Zauberer wirklich ein und dieselbe Person ist und das der kleine Junge somit von dem Bösen nichts mehr zu befürchten hat - sind ja jetzt seine Freunde.


    Das ist eine sehr typische Schwierigkeit von Kurzfilmen: eine Handlung mit all ihren Facetten immer verständlich zu halten. Vieles geht zu schnell oder wird zu oberflächlich abgehandelt, als dass man es verinnerlichen könnte, um die Logik des Drehbuchautors noch verfolgen zu können.
    Am krassesten ist das wohl bei Werbung. Da weiß man ja manchmal gar nicht mehr, was das nun sollte.

  • Schön, gefällt mir. Rein technisch kann man im Grund gar nichts aussetzen. (Das von Paddy angesprochene Grössenverhältnis Fee - Junge ist mir auch störend aufgefallen, ergibt sich halt aus dem etwas unglücklich gewählten Standpunkt der Kamera, da diese ja auch den Zwerg im Vordergrund einfangen möchte.)


    Was mir hier aber wieder einmal besonders aufgefallen ist, sind die offensichtlichen "Probleme", die das Distributionsmedium Internet nun mal mit sich bringt, nämlich hinsichtlich seinen doch sehr beeinträchtigten Möchlichkeiten, den Zuschauer über längere Zeit zu packen und an den Bildschirm zu fesseln.
    Ich glaube weniger, dass sich diverse Verständnisprobleme der Handlung auf das Format des "Kurzfilms" beziehen lassen können, als viel mehr auf die kleine Bildgrösse, den schlechten (wenn auch gut encodeten!) Ton und eben das Medium an sich.
    Angefangen von diversen Zugangsproblemen (seien es Codecs oder Player die man sich erst runterladen muss, Verbinungsgeschwindigkeit, Streamingabbrüche, etc.), seh ich das Hauptproblem v.a. in der Konzentrationsfähigkeit des Zuschauers. Im Kino besteht dieses Problem zB überhaupt nicht, weil es da ausser dem Film ganz einfach nichts gibt, was meine Aufmerksamkeit ablenken könnte. Im Fernsehen ist es schon eine Stufe schlechter. Im Internet aber kommt auf einmal alles mögliche hinzu: Telefon leutet, hereinkommendes Email, störende Familienmitglieder, man spürt plötzlich einen unbändigen Druck auf der Blase, das Bedürfnis nach einer Zigarette oder einem Glas Wasser kommt auf, der Sessel wird plötzlich unbequem, usw. Sich in so einem Zustand über etliche Minuten auf einen Briefmarken-grossen Film zu konzentrieren und dabei noch die "Magie der Geschichte" auf einen wirken zu lassen ... das grenzt dann schon manchmal an Schwerstarbeit.


    Unter diesem Gesichtspunkt würd ich auch das Statement von paddy ("Ein bisschen Gedult braucht man, hat doch einige Minuten, in denen nicht gerade viel passiert.") sehen.


    Ich denke, solange Filme im Internet nicht wirklich (oder fast) bildschirmfüllend und in astreiner Bild- und Tonqualität daherkommen, werden es längere Spielfilme (also alles über 10 min) nach wie vor verdammt schwer haben, sich Zugang zu einem breiten Publikum zu verschaffen. Aber auch diese Zeit wird kommen, wenn der PC erst einmal vom Arbeits- ins Wohnzimmer übersiedelt ist und wir Filme nicht mehr aus der Videothek ausleihen, sondern über den an der Wand hängenden 2m-TFT on demand streamen ... ;)

  • Danke für's Feedback, Günther!


    Was Deine Beurteilung von dem Medium Internetfilm angeht, da bin ich ganz Deiner Meinung. Wir stehen da noch am Anfang und durch die Kompromisse, die man damit derzeit noch eingehen muss, darf man Sinn und Zweck von bestimmten Unternehmungen doch in Frage stellen. Dennoch 'ne gute Möglichkeit, Dinge mit Leuten zu teilen, was ohne Internet vielleicht gar nicht möglich wäre.


    Was die Feeneinstellung angeht, da kann ich nicht allzuviel zu sagen, da ich mit der Kameraarbeit nichts am Hut hatte.
    Ich denke, was da etwas stört, ist, dass bei dem Gegenschuss von der Fee aus der Feenkopf nicht mehr im Anschnitt ist. Ich weiß nur noch, dass es etwas problematisch war, die gewünschte Quadrierung (alle drei Köpfe schön in einer Linie) zu erhalten, aber gleichzeitig auch Positon, Abstand und Winkel der Kamera korrekt einzuhalten.
    So wie es da umgesetzt wurde, kann man ganz genau steuern, wie der Blick des Zuschauers über das Bild wandern wird. Wenn man den Gegenschuss von der Fee aus anders angesetzt hätte, dann hätte man von der reinen Bildkomposition das Verhältnis der Blicke etwas gestört.
    Weiß nicht, was da die beste Lösung wäre, ich hatte für den Schnitt keine alternativen Einstellungen mit anderen Positionen.
    War vielleicht einer dieser Fälle, wo man sich sagt: "Wenn wir das eine durchsetzen wollen, müssen wir das andere in Kauf nehmen. Wir machen's jetzt einfach mal und schlechtestenfalls haben wir dann aus einem Fehler gelernt."

  • @ Paddy


    Eben ist mir wieder eingefallen, dass das mit dieser Kamerafahrt bei der Verfolgungsszene gar nicht so ohne war.


    Im Film sieht's ja aus, als ginge das über "paar Meter fufzig".
    Tatsächlich ist das aber genau der gleiche Platz, wo auch diese Zauberszene innerhalb der Burgruine stattfindet. Da waren etwa 7 bis 8 Meter Platz, um Schienen zu verlegen.
    Nun muss man aber bedenken, dass die Kamera mitsamt Equipment und Kameramann erst mal beschleunigt und dann auch noch abgebremst werden muss. Die Vorfolgung soll man aber immer nur "auf vollen Touren" sehen.
    Die Fahrt musste also x-mal wiederholt werden. Hat jeweils gerade so gereicht, um dann die Schauspieler einen ganz kurzen Satz sprechen zu lassen. Für den Schnitt konnte ich dann aber auch immer nur den mittleren Teil der Schienenfahrt verwenden (etwa 3 bis 4 Meter davon), weil am Anfang und am Ende die Geschwindigkeit nicht gestimmt hätte. Letztlich sollte es ja einen zusammenhängenden Eindruck übermitteln, so dass man glaubt, die würden alle ein gutes Stück laufen.
    Der Umschnitt, um das künstlich zu verlängern, war dann natürlich immer in der Phase, wo die Kamera gerade an einer Säule vorbeirauscht.


    Real und doch nicht real ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Avalon ()

  • Wirklich toll gemacht. Die haben schon was drauf, die von der Filmakademie in Ludwigsburg (nehm ich an). Wir haben da mal vor ein paar Jahren mit unserer damaligen Band ein Musik-Video gedreht.
    War auch die Abschlußarbeit eines befreundeten Regisseurs.


    Hast Du da eigentlich auch studiert oder warst Du nur so als Cutter und TonIng daran beteiligt?


    Gruß
    Mahony

  • Download hat prima geklappt (mit Acczelerator und Uni-Netz 14s!), - ich fand den Streifen klasse.
    Habe ihn mit dem Zoom-Player soweit vergrössert, dass die Qualität gerade noch akzeptabel war. Musik passt prima und besonders das Licht hat mich fasziniert. Da waren wohl doch nicht nur "Laien" am Werk??
    Gruss
    Andreas

  • @ Mahony


    Ja, war die Filmakademie Ludwigsburg.
    Ich selbst hab nicht studiert. Bin Cutter mit 'ner klassischen Ausbildung.
    Tonseits hab ich bei diesem Film ja nur als Assi gearbeitet (also "Boom-Operator"), mit Ausnahme eines Tages, wo ich komplett für den Ton verantwortlich war. Und das war dann ausgerechnet noch der Drehort mit den meisten tonlichen Problemen, die mich später im Schnitt extrem viel Zeit und Nerven gekostet haben. Aber so lernt man dann auch wieder, fremde Berufsbilder zu schätzen ... ;)
    Also ausser Schnitt und Tonassistenz hab ich mit dem Film nix am Hut.


    @ Andreas


    Du hast diese Internet-Version noch weiter VERGRÖSSERT ???
    Dass man das dann überhaupt noch sehen konnte, wundert mich. Ich finde die Qualität auch in diesem kleinen Bild gerade noch so erträglich, aber's is halt das Internet ...


    Laien waren da tatsächlich nicht am Werk (mit Ausnahme der kleinen fussballspielenden Jungen zu Beginn und Ende ).
    Viele Profis aber auch nicht - nur die Hauptdarsteller (kleiner Junge, Mutter, Zwerg, Fee, Hausmeister/Zauberer, Gehilfe), Ton, Schnitt, Musiker.
    Alle anderen Beteiligten waren Studenten der Filmakademie.
    Das Licht finde ich auch wahnsinnig gut, hat aber bei der Produktion auch mit Abstand die meiste Zeit gekostet.

    • Offizieller Beitrag

    Hi Marco


    Habe vorhin den Streifen in Ruhe angeschaut. Ist wirklich toll gemacht, mit einem überraschenden Fantasy-Schluss, welchen ich allerdings fast ein wenig erwartet hatte. :wink:
    Das mit dem Jungen und der Fee ist mir auch aufgefallen, hat mich aber nicht wirklich gestört. War wahrscheinlich der Kamerablickwinkel aus der Kind-Perspektive, dass der Junge teilweise fast gleich gross schien wie die Fee. Der Schnitt ist super, und wenn man weiss, wie die Kamerafahrt bei der Verfolgung "verlängert" wurde, ist's noch besonders interessant. Waren das bei den Säulen jeweils weiche Blenden, das habe ich nicht genau gesehen, wegen der relativ schlechten Qualität des Bildes.
    Wenn's mir recht ist, war da sonst keine einzige weiche Blende, sondern nur harte Schnitte. Da muss der Anschluss schon stimmen (und natürlich das Auge des Cutters) und das stimmt auch fehlerfrei. Da muss allerdings schon bei der Aufnahme daran gedacht werden, was man bei Urlaubsfilmen halt nicht immer realisieren kann.
    Könntest Du mir ein gutes, einfach zu verstehendes Buch empfehlen, wo man lernen kann auf was bei Aufnahme und Schnitt besonders zu beachten ist (vorallem bei Szenenübergängen, wann welcher Schnitt etc.). Nicht nur den "verbotenen" Achsensprung, das kenne ich. In der Literatur welche ich bis jetzt gelesen habe, steht fast nur Zeugs drin, das ich schon kenne. Leider kann ich nur schlecht erklären, was mir vorschwebt. Vielleicht kennst Du jedoch die Hauptfehler die ein Amateur so macht und auch gleich ein gutes Lehrbuch, welches mir dabei helfen könnte, diese Fehler zu vermeiden.
    Immer wenn ich solche Filme sehe, finde ich es schade, nicht diesen Beruf gewählt zu haben.
    Die Filmwelt fasziniert mich immer wieder.


    MfG
    Edi

    Freundlichkeit ist ansteckend


    Wenn die Trümmer des Flugzeuges in der Pistenachse liegen und der Pilot aus eigener Kraft im Restaurant ein Bier bestellen kann, ist die Landung als gelungen zu betrachten. :feixen:

    Einmal editiert, zuletzt von Edi ()

  • Hallo Edi, danke auch Dir für die wohlwollende Kritik :)


    Zitat

    Waren das bei den Säulen jeweils weiche Blenden


    Nein, dort waren's nur harte Schnitte.


    Zitat

    Wenn's mir recht ist, war da sonst keine einzige weiche Blende, sondern nur harte Schnitte.


    Es gibt in diesem Film zwei Überblendungen im Bereich zwischen 17:00 und 17:20. Das ist dort, wo sich die beiden auf die Suche nach der "goldenen Kugel" machen. Die Blenden wurden dort eingesetzt, um zu unterstreichen, dass eine weite Strecke zurückgelegt wird. Wenn Du sie nicht bewußt bemerkt hast, ist das ein Anzeichen dafür, dass sie am richtigen Platz mit der richtigen Länge plaziert sind ;)



    Zitat

    Könntest Du mir ein gutes, einfach zu verstehendes Buch empfehlen, wo man lernen kann auf was bei Aufnahme und Schnitt besonders zu beachten ist


    Allzuviel halte ich von Büchern, die versuchen, zu theoretisieren, was nicht theoretisiert und damit pauschalisiert werden sollte, nicht so viel. Wenn man aber solche Bücher nur als Background für das Lernen in der Praxis hernimmt, kann's sicherlich nicht schaden. Und es kann natürlich auch Spaß machen, wenn man anhand solcher Lehrbuchinformationen mal hochrangige Kinofilme auf ihre Machart zerpflückt.
    Nur sollte man sich dadurch nicht dauerhaft den Spaß am Filmegucken versauen ... ;)


    Für ausserordentlich empfehlenswert halte ich dabei:


    --> Handbuch der Film- und Fernsehproduktion - W. van Appeldorn


    Das ist nun wirklich ein "klassischer Klassiker". Ich hab dieses Buch schon vor über 10 Jahren gierigst verschlungen und lese heute noch genauso gerne wie früher darin. Da werden keine Pauschalregeln aufgestellt, sondern es wird erklärt warum man manche Dinge eben so machen sollte, damit sie auch funktionieren. Das ist teilweise sehr tiefgehend bis in die psychologischen Wurzeln, aber meiner Meinung nach dennoch auch immer leicht verständlich, vorausgesetzt, man bringt auch das entsprechende Interesse mit.


    Appeldorns Buch behandelt den gesamten Bereich der Filmproduktion. Ein Buch, das sich speziell dem Schnitt widmet, ist dieses hier:


    --> Handbuch der Filmmontage - Hans Beller


    Das aber mit Vorbehalt. Ein wirklich empfehlenswertes "Lehr-"Buch für den Bereich Schnitt ist mir noch nicht untergekommen.
    Das Problem dabei ist wohl, dass es eigentlich gar keine pauschalen Regelungen gibt. Das, was in einem konkreten, praktischen Beispiel den guten oder den korrekten Schnitt ausmacht, das ist nunmal sehr stark von dem Material abhängig, von der Handschrift, die man da eventuell einbringen will und im größten Maße natürlich von der Zielsetzung, die man verfolgt.


    Der Achssprung ist ein gutes Beispiel.
    Es ist durchaus NICHT so, dass man keine Achssprünge machen dürfte. Wenn man aber eine Szene hat, der es an einer totalen Einstellung, die zur Orientierung beitragen könnte, mangelt und bei der es eigentlich auch besonders wichtig ist, dass der Zuschauer jederzeit eine gute räumliche Orientierung hat, dann wäre es tatsächlich tötlich, dort Achssprünge zu verursachen.
    Aber wenn man umgekehrt eine Szene hat, wo man ganz bewußt Chaos erzeugen will, dann kann gerade der Achssprung das Werkzeug Nr. 1 sein, um zu diesem Ziel zu gelangen.


    Ähnlich ist es eigentlich mit allen sogenannten "Regeln". Meist gibt es zwischen den extremen Anwendungssitutationen sehr große Spektren, wo man abwägen sollte, wie sehr man sich bewußt von einem "Standard-Schnitt" entfernt, um genau die Wirkung zu erreichen, die man anstrebt. Nur - fest steht dabei, dass man sich oft von den Standards entfernen muss.


    Ich finde, der beste Weg, um sowas zu trainieren, ist, gute Seminare zu finden und zwischen solchen Seminaren so oft als möglich Praxis zu betreiben. Genial ist es natürlich dann, wenn man jemanden kennt, der auf selbstproduzierte Filme hin ein fachlich, sachliches Feedback geben kann, damit man auch eine objektive Beurteilung hat, wo es noch mangelt und was man gut umgesetzt hat.
    Übrigens - KMaue hätte an dieser Stelle bestimmt sehr wertvolle Informationen (zu guten Seminaren) geben können. Denn er war lange Zeit zusammen mit dem Autor des erstgenannten Buches (von Appeldorn) mit Seminaren "on Tour". Und die Seminare von Appeldorn gehören (oder gehörten) zu den besten, die man im deutschsprachigen Raum bekommen kann/konnte.


    Vielleicht kann sich auch Hannes dazu noch zu Wort melden. Er macht ja auch Seminare.

    • Offizieller Beitrag

    Hi Marco


    Zuerst mal vielen Dank für Deine ausführliche Beratung. Ich werde mir wahrscheinlich beide Bücher kaufen...und natürlich auch lesen.
    Ich werde zuerst mal in einer guten Buchhandlung schauen, ob ich einen Blick hineinwerfen darf.


    Das der Achssprung ein bewusstes Mittel sein kann, um gewisse Effekte zu erzeugen, ist mir bekannt, deshalb das verbotene in Anführungszeichen. :wink:


    Ich find's übrigens auch schade für K. Maue. Meine einzige Kritik an ihn ist, dass er des öftern nur gesagt hat, was für Fehler gemacht wurden, und meistens nicht, warum es ein Fehler ist, oder wie man diesen vermeiden könnte. Ich hätte gerne von ihm gelernt.
    Um seine Kritik zu estimieren musste man allerdings hart im Nehmen sein. :wink:


    Ich werde mir übrigens Deinen Film wegen der weichen Blenden noch mal genauer anschauen. :wink:


    Nochmals herzlichen Dank und gute Nacht. :schnarch:


    MfG
    Edi

  • Zitat

    Ich werde mir übrigens Deinen Film wegen der weichen Blenden noch mal genauer anschauen.


    Dazu muss ich mich korrigieren.
    Dieser Bereich ist nicht zwischen 17:00 und 17:20, sondern zwischen 7 :00 und 7 :20.

  • Hi, gute Bücher über Drehbuch, Schnitt, Aufnahme etc. findet ihr auch beim Verlag Zweitausendeins. Apeldorn hat übrigens weitere sehr gute Bücher geschrieben. Sie alle gehen natürlich sehr stark in die Richtung der Psyschologie. Das ist aber kein Wunder da A. selbiges studiert hat.


    Gruß
    KMaue

    • Offizieller Beitrag

    Hi Kmaue


    Besten Dank für Deinen Hinweis, ich habe mir mal die zwei, von Marco vorgeschlagenen Bücher gekauft.


    Vorläufig habe ich mit denen genug zu tun, denn auf den ersten Blick entsprechen diese in etwa dem, was ich gesucht habe.


    Ich werde trotzdem mal unter verlag Zweitausendeins nachforschen, obwohl....Bücher nur kaufen nützt ja nicht viel. :wink:


    Mit freundlichen Grüssen
    Edi

  • Ich habe von eben diesem 2001-Verlag Sys Fields "Das Handbuch zum Drehbuch". Wird angeblich immer wieder als Standardwerk zum Thema erwähnt.


    Ich hab's zwar noch nicht durchgearbeitet, aber es macht einen sehr guten und praxisnahen Eindruck. Durcharbeiten ist übrigens das richtige Wort, denn das Buch hat zu jedem Kapital praktische Übungen/Aufgaben. Wenn man's konsequent durcharbeitet (nicht liest!), hat man am Ende der Lektüre ein fertiges Drehbuch.


    Wie gesagt, gemacht hab ich's noch nicht. Aber reizen tut's mich schon lange :)

  • @ Edi


    Cool, dass diese beiden Bücher "passen"!


    @ KMaue


    Kannst Du uns nicht vielleicht ein paar Tipps zu empfehlenswerten Seminaren geben, die in nächster Zeit veranstaltet werden?
    Machst Du selbst derzeit auch noch Seminare? (Wann? Wo? Wie? Was?)


    @ Paddy


    Dieses Syd Fields habe ich auch. Sofern man sich für Drehbuchschreiben etwas interessiert, finde ich es ebenfalls sehr interessant.
    Gleichermaßen könnte ich da "Die Technik des Drehbuchschreibens für Film und Fernsehen" von Eugene Vale nennen. Ist zwar deutlich trockener als Syd Fields, aber gleichzeitig auch enorm informativ.