15. Mai 2010 Teil 2: Onion Creek Road
Und der KOA hat auch noch ein Plätzchen für uns frei. Zwar kein Full Hook up, aber PW, Power and Water, also Strom- und Wasseranschluss. Eng isses hier, aber für einen privaten Platz ganz hübsch. Da wir den Pool mangels Zeit und Temperatur eh nicht nutzen, hätten wir uns auch dort hin stellen können, wo es gleich hin geht.
Aber erst einmal tanken und zwar Gas. 80% sollten reichen, aber man versteht mich nicht, man interpretiert es als die 80% mit dem der Gastank eh nur gefüllt wird. Ich wollte aber nur 80% der 80%, hätte wohl besser 50% gesagt. Noch besser wäre es gewesen ich hätte gar nichts getankt. Zum einen, weil ab heute nicht mehr geheizt werden muss, die Temperaturen ändern sich endlich zu Frühling, zum anderen, aber ich will nicht vorgreifen.
Er wurde also randvoll gefüllt, was ich erst merkte, als er schon randvoll war. Dumm gelaufen und Geld verschwendet, wenn es auch kein Vermögen ist, aber halt unnötig. Egal on the road und weiter.
Als wir in Moab reinfahren, erschlagen mich die Motelpreise, gibt es hier Gold, ein Event? $99 für ein Motel6 Zimmer. Donnerlütchen, dann doch lieber auf der Parkbank.
Moab ist nicht nur Ort eines Atommülllagers, welches gerade ausgebuddelt wird und woanders hin verfrachtet wird, sondern hat sich auch über die Jahre auch zur Hauptstadt des Mountainbikens entwickelt und die Anhänger dieser Sekte kommen uns in Myriaden entgegen, alle super gestylt. Schön wenn die alle schon nach Hause zu Mama fahren, haben wir die Gegend für uns und müssen uns nicht wegen mangelnden Stylings schämen.
Wir biegen ab auf die UT-128, die anfangs sogar von einem Fahrradweg gesäumt ist, geschätzte 3-4 Meilen mit eigener Brücke über den Colorado. Amerika was ist los mit dir.
Wunderschön die Straße am Colorado entlang, der die Schlucht durch die Roten Steine gefressen hat. Der Strom der Biker reißt nicht ab, man kommt sich vor wie ein Fremdkörper im RV, wie im Hauptfeld der Tour de France. Am Parkplatz zum Porcupine Rim Trail tobt der Bär.
Wenn man ankommen will, dann ziehen sich 22 Meilen ewig und wer ungeduldig ist biegt falsch ab, wer lesen kann ist klar im Vorteil steht doch da
Onion Creek 2 Meilen. Wir biegen als auf die falsche Straße ab, die Professor Valley Road. Schöne Ranch hat er hier, der Professor Valley, grüssen tut er auch freundlich und wundert sich kein bischen das ein WoMo hier lang fährt. Erst vor seiner Haustür können wir mit dem Langen ein Dreherle machen. Foto gibt es erst später, das würde jetzt irretieren.
Nach gefüllten 5 Meilen zurück auf der 128 und die letzten 2 Meilen zur Zwiebelstraße zurück gelegt. Was ist das? Eine Horde Japaner knipst sich gegenseitig vor was auch immer und blockiert die Straße. Endlich der ersehnte Parkplatz, wo die letzten ATV’s auch verstaut werden.
So ist es brav, das lässt auf eine leere Zwiebel schließen. Für Mob ist der Tag gelaufen haben wir es doch schon fast 17Uhr. Unsere Uhren ticken aber anders, wir haben immer Carlifornia Time und somit erst vor 16 Uhr. Die späte Zeit bestimmt auch die Länge der Strecke, so komme ich erst gar nicht auf die Idee den ganzen Loop zu fahren um dann morgen platt zu sein. Morgen brauchen wir all unsere Kondition. Aber morgen ist morgen und heute ist heute.
Zack, Zack, Piselotten gepackt und auf geht es. Seid Ihr alle da?
Gut dann los.
Nach wenigen Metern, schon das erste Hindernis, der Onion Creek, der Namensgeber der Straße, kreuzt die Straße. Wir nehmen ihn in Augenschein und finden – nicht tief und dort wo er die Straße verlässt, ist die beste Stelle zum Durchfahren. Nun ist Konzentration angesagt. Der Creek bildet ein Paradebeispiel eines mäandernden Flusses. Ok Bach. Er kreuzt also abwechselt von rechts nach links und von links nach rechts die Straße. Also mitdenken.
Durchfahrt Nr.2, gell Ihr ahnt jetzt was kommt, oder?
Nr. 3
Nr. 4
Nr. 5
Nr. 6
Nr. 7
Nr. 8
Nr. 9
Nr. 10
Nr. 11
Nr. 12
Nr. 13
Weiter. Wenn Ihr Euch hier wundert im Film, warum auf einmal nur Himmel zu sehen ist,
es wird so steil, das sich das Vorderrad vom Boden löst, die Kamera auf dem Gepäckträger verlagert den Schwerpunkt und wenn dann der Fahrer noch am Lenkrad reist …. Nun wenigstens fall ich nicht runter, ne nicht vom Rad, den Abhang meine ich.
Nr. 14
Nr. 15
Pause, Impressionen mit der richtigen Kamera:
der Beweiß, die Bildhauer der Moais kamen aus Moab
Und hier wäre dann definetiv Schluß gewesen fürs WoMo, zumindest ab 28 Fuß Länge, die Brücke ist nur für 5 Tonnen gut, so stehst auf dem Schild. Wie auch immer die Toleranz dort drüben bei diesen Angaben ist. Wobei ich bei den letzten Kurven, die mit dem gelben Pfeil, Zweifel habe ob dort wegen dem Wendekreis ein 28er/31er rumkommt. Da außen keine Felswand ist, dürfte es noch gehen.
Also bis hier kann man fahren und dann auch drehen, links und rechts der Straße waren ja auch überall Campsites, für Zelter, 5-Wheeler und RV’s.
Oben? Nicht gans.
Ein Blick zurück:
Weiter geht es zu Nr. 16
Und nach dem letzten Hügel ist Ende für uns. Wir machen Brotzeit und genießen die Aussicht, in Utah ist es 17:45.
Und dann kommt der schönste Teil der Strecke – abwärts. Aber erst den letzten Hügel wieder rauf, grinsend werden wir von einem SUV überholt. Warte nur, man sieht sich im Leben immer zweimal. Dann ging es über Stock und Stein abwärts, Bremsen was ist das?
Da isser wieder und hält den Verkehr auf, aber gute Gelegenheit die Knochen zu zählen und wieder richtig zu gruppieren. Beim Fahren verzähl ich mich immer, scheinen aber noch alle da zu sein.
Da nun alles im Gegenlicht liegt könnt Ihr Euch freuen und ich quäl Euch nicht mit Bilder der Abfahrt. Schade das war echt rasant, aber nicht zeigbar. Ein paar müssen aber sein, wegen derSpritzer
und der Selbstdarstellung
Leider wieder unten und viel zu schnell vorbei. Ein gutes Training für morgen war das.
Der Himmel sieht im Süden inzwischen bedrohlich aus, es bleibt aber trocken.
An der Valley Road dann noch ein kurzer Fotostop, inzwischen zieht es hier gewaltig, kann mal jemand die Tür zu machen? Sieht man hier noch die schneebedeckten La Sal Mountains im Hintergrund
sind sie Minuten später von den Wolken verschluckt worden.
Inzwischen sind alle Biker zu Hause bei Mama angekommen, die 128 liegt verlassen vor uns und zügig kommen wir am Supermarkt in Moab an und überfallen – die Salatbar. Wir machen uns nicht gleich über die Salate her, sondern fahren erst zurück zum KOA. Strom anschließen, Wasser marsch, Teechen kochen - ne, ne nicht für mich - und Steaks in die Pfanne. Grillen ist hier nur mit Holzkohle erlaubt, wir haben aber nur Feuerholz.
Zum Steak die Salate. Dann folgt der leidige Abwasch, Heater an und während das Wasser aufheizt, draußen die Zigarette danach. Dann piept es!! Gasalarm. Kann man im Gegensatz zum Rauchmelder nicht reseten, da hilft nur Tür auf und er geht kurz darauf aus.
Kalt wird es, also Tür zu und Gasalarm an. Das Spielchen spielen wir eine Weile, dann dreh ich den Gastank zu. Da wir am Strom hängen funktioniert die Heizung auch ohne Gas.
Ich greife mal vor, die nächsten Tage bleibt der Gasalarm stil, meldet sich aber noch einmal am letzten Abend zurück.
Wir kriechen dann irgendwann in die Federn nachdem ich noch den Wetterbericht für die nächste Tage gecheckt hatte, für die nächsten 48 Stunden ist Sommer gemeldet, brauchen wir auch.
In der Nacht werde ich wach und es ruft die Natur. Wenn man schon wach ist, dann kann man auch noch draußen ein Friedenspfeifen rauchen. Auf einmal plätschert es hinter mir. Ich linse im Dunkeln um die Ecke und traue meinen Augen nicht, da pieselt doch mein Nachbar aus der Tür seines WoMo’s ungeniert vor die Tür!
Seid dieser Nacht haben wir übrigens unsere Sewerhose nicht wieder gesehen. Ein Schelm wer böses dabei denkt, aber warum sollte sie gerade auf Teer auf dem kurzem Stück nach Green River aus dem Wagen fallen? Ok, sie könnte auch am morgigen Tag während unserer Abwesenheit einen neuen Liebhaber gefunden haben. Wie auch immer, seid dieser Nacht ist sie verschwunden, bisschen Verlust hat man immer, so kommen zu den unnötigen $31 fürs Gas noch weitere $20 für die Sewerhose hinzu. Aber ich greife vor, denn noch wissen wir das ja gar nicht.
Gute Nacht!
Auf Vimeo Video 17: Onion Creek Road Long Version
Auf Vimeo Video 18: Onion Creek Road Short Version